Vorbild Epstein-Files: Ikea schwärzt Aufbauanleitungen
Vorbild Epstein-Files: Ikea schwärzt Aufbauanleitungen
Älmhult/Washington – Was die US-Regierung kann, kann der schwedische Möbelkonzern Ikea schon lange. Das dachte man sich offenbar in der Konzernzentrale in Älmhult und reagierte prompt auf die jüngsten Veröffentlichungen der sogenannten Epstein-Files. Ab sofort werden sämtliche Ikea-Aufbauanleitungen großflächig geschwärzt.
Wo früher verständliche Piktogramme, Schraubenkennzeichnungen und dezente Strichmännchen zu sehen waren, dominieren nun massive schwarze Rechtecke. Kantig. Undurchdringlich. Vertrauenswürdig.
Ikea begründet diesen Schritt mit dem „Recht auf Opferschutz“. Ähnlich argumentierte zuvor der stellvertretende US-Justizminister Todd Blanche, der erklärte, man müsse sensible Informationen aus den Epstein-Akten unkenntlich machen. Auch Ikea setzt nun auf dieses Prinzip: Niemand solle durch zu viel Transparenz Schaden nehmen – schon gar nicht die Möbel.
„Wir möchten unseren Kundinnen und Kunden die Freiheit zurückgeben, ihre Fantasie zu nutzen“, erklärte ein Sprecher. „Setzen Sie doch einfach zusammen, was Sie daraus zusammenbauen möchten.“ Man vertraue darauf, dass sich schon irgendetwas Sinnvolles ergeben werde. Notfalls ein Beistelltisch.
Den Auftakt der neuen Linie macht das exklusive Ballroom-Set „Skärk“, bestehend aus exakt 299.000 Einzelteilen. Das Set wurde laut Ikea an einen gewissen Donald J. Trump in Washington, D.C. adressiert. Was genau aus dem Set entstehen soll, bleibt unklar. Die Anleitung verrät nichts. Ikea zeigt sich dennoch optimistisch.
„Wir sind unglaublich gespannt, was der Kunde daraus macht“, so der Sprecher weiter. „Vielleicht ein Möbelstück. Vielleicht ein politisches Statement. Vielleicht beides.“
Branchenexperten sehen in dem Schritt eine konsequente Weiterentwicklung der Ikea-Philosophie. Schon immer habe man den Zusammenbau als eine Art existenzielles Erlebnis verstanden. Die neue geschwärzte Anleitung hebe dieses Erlebnis nun auf eine völlig neue Ebene.
Kritiker bemängeln, dass selbst grundlegende Hinweise – etwa, welche Schraube wohin gehört – vollständig unkenntlich gemacht wurden. Ikea entgegnet, man arbeite weiterhin an Transparenz. Sobald diese aus juristischen Gründen möglich sei.
Bis dahin gilt:
Schrauben Sie einfach drauflos.
Der Rest ist vertraulich.
