Game Two und der Ukraine-Krieg
Jeden Samstag holt der Gaming Journalismus sein beliebtestes Rennpferd aus dem Stall. Game Two darf nicht nur ins Internet, sondern erscheint auch Donnerstags Nacht auf ZDFNeo.
Nun wurde Atomic Heart rezensiert. Ein umstrittenes Spiel aus Russland, welches im Spiel eine Karte zeigt, auf der die Krim und die Ostukraine dem russischen Territorium zugehört. Dessen System sowohl zu Gazprom Funktionären führt, als auch zum Sicherheitsberater im Kreml, Sergej Kiriyenko, einer der Architekten der „Volksabstimmungen“ im Donbas und der Teilmobilisierung russischer Zivilisten für den Angriffskrieg auf die Ukraine.
ZDF Game Two Moderator Simon Krätschmer spielte das Spiel im Vorfeld öffentlich auf Twitch, schrieb auf Twitter über Grafik und Gameplay des Spiels.
Kommt nun eine Abrechnung oder eine Relativierung?
PC Games brachte vor wenigen Tagen einen Artikel über Atomic Heart, in welchem das Magazin die Gazprom Kontakte von Anatoli Pali, CEO von GEM Capital herunterspielte und die Teilhabe von Wladimir Kiriyenko, dem Sohn auf Sergej Kiriyenko, allein auf die Datensammlung des VK Portals herunterrelativierte. Gaijin Entertainment wurde als bulgarisches Unternehmen eingeordnet und es wurde auf eigene Aussagen von Gaijin Entertainment verwiesen, obwohl das Unternehmen über den „War Thunder“ Kanal offen für Separatistenarmeen in der Ostukraine wirbt.
Was kommt nun von Game Two?
Der Kontext des Game Two Berichts zu Atomic Heart ist zufriedenstellend. Zwar wurde VK CEO Vladimir Sergeevich Kiriyenko übersehen, dessen Verbindungen die sind, die am nächsten dem Kreml nahestehen und sogar in die direkte Nähe des russischen Präsidenten Wladimir Putin führen.
Doch ansonsten wurde nichts beschönigt, nichts weggelassen, was ohne Erwähnung irgendwie untergehen könnte und der Zuschauer weiß nun, was er tut, wenn er den Kaufpreis von 49,99 Euro, für dieses Spiel entrichtet.
Die wichtigste Message ist drin
Der russische Staat bekommt seinen finanziellen Anteil vom gezahlten Kaufpreis. Und Russland kauft Raketen ein, die auf die Ukraine abgefeuert werden.
Die Gefahr, sich gegen den Krieg zu äußern
Das Studio Mundfish balanciert zwischen „Wir sind international und auf Zypern“ und „Wir sind hier in Russland und dürfen nicht über den Krieg sprechen.“
Die Lösung für Mundfish wäre vielleicht der wirkliche ernsthafte Umzug nach Zypern gewesen, anstelle der schlechten PR Aktion. Wenn Mundfish dann Angst gehabt hätten, um die Familien der Beteiligten, hätte Mundfish den Trick der Prä-EA Ära anwenden können. Nämlich die Entwickler gar nicht namentlich zu benennen. Genauso hätte das Studio auch Pro-Putin Mitarbeiter und Geldgeber vom Projekt ausschließen können.
Grandma Studios
Der Screenshot von Grandma Studios vom 16. Dezember 2022. „Office 42“ muss ganz schön voll sein.