Der König der Löwen
Achtung Spoiler:
Wir haben uns die neue Fassung von „Der König der Löwen“ angesehen. Wir haben uns dabei auf neue Ideen und Inspirationen gefreut. Verwöhnt wurden wir durch die perfekte Neuauflage von „Disney’s Aladdin“.
Was war gut?
Es war zunächst einmal unglaublich, wie wenig wir noch echte Tiere von Tieren aus dem Computer unterscheiden konnten. Klar, wurden die irgendwann mal als Animation auffällig, weil sie einfach die untypischen Verhaltensweisen an den Tag legten (Tiere haben es nicht so mit verbaler Kommunikation untereinander). Doch es diente mehr der Unterhaltung, als das es am Ende störte.
Man hat auch etwas unnötige Dramaturgie (wie im Zeichentrickfilm) aus der Echt-Fassung herausgenommen. Die Zeichentrick-Version hat das Problem, dass einige Szenen, in denen fast nichts geschieht und die nur dem dramaturgischen Aufbau dienen, einfach viel zu lange dauern. Die Echt-Fassung nimmt sich an diesen Szenen nur noch das allernötigste und erzählt dann die Geschichte weiter. Das der Film trotzdem länger als der Zeichentrickfilm ist, ist auch ausgewogeneren Actionszenen zu verdanken.
James Earl Jones (nur zu hören im Originalton) war noch richtig super als Mufasa’s Stimme. Der Schauspieler ist inzwischen 87 Jahre und kann immer noch kraftvoll (zubeißen, nein sorry) einem Löwenkönig die Stimme verleihen. Da wirkte auch nichts irgendwie angestrengt oder tausend mal wiederholt (ja, das merkt man). Sondern es war flüssig und überzeugend.
Die Tiere verbeugen sich nicht mehr vor dem König. Sie erheben sich gar und springen herum. Die Originalversion nahm sich da Regime der Vergangenheit zum Vorbild, die selbst keine Vorbilder sind. Und sie symbolisierten damals schon die Erniedrigung des Fußvolks durch einen Diktator.
Was war nicht so gut?
Es wurde die selbe Geschichte erzählt, wie aus dem Zeichentrickfilm. Wie schon erwähnt, haben wir vor wenigen Wochen die Echt-Fassung von „Disney’s Aladdin“ gesehen und mit Freuden festgestellt, dass sich die Macher eine völlig neue Geschichte ausdachten. Und das hielt uns fasziniert an den Bildschirmen.
Dieses Glück hatten wir beim neuen „König der Löwen“ nicht. Es war die selbe Geschichte. Und die kannten wir schon. Wir wussten, wie es began, was alles zwischendurch geschah. Die Musik war fast die selbe. Und auch das Ende war nicht wirklich neu.
Immer noch keine Demokratie. Scar kann auch in der neuen Fassung immer noch die Macht als Bruder des Königs an sich reißen. Das erinnert selbst an Syrien oder Nordkorea, wo Väter ihre Kinder einfach zum nächsten Diktator des Landes ernennen konnten. Vielleicht ist es aber auch eine Mahnung für uns an die Zukunft, nicht mehr so sehr auf Personenkult (wie zuletzt bei Donald Trump) zu setzen. Außerdem sind auch in der Echt-Fassung Frauen anscheinend keine geeigneten Kandidatinnen für Führungspersonen (Hätte man eigentlich dem Zeitalter von Angela Merkel und AKK anpassen können. Hat man aber nicht).